Friday, September 08, 2006

Viel Neues im Westen.

Einige von Euch Fragen sich vielleicht nach diesem elendig langen Bericht zuvor, wie es mir sonst so in Tarkwa ergeht, was wir abseits der Arbeit machen und wo wir ueberhaupt wohnen????

Also. Untergekommen sind wir anfangs vorruebergehend in einem kleinen Hotel hier in Tarkwa. Der Raum war klein, die Betten gut und der Preis bezahlbar – eigentlich gute Vorraussetzungen, wenn da nicht die Millionen von Mosikitos gewesen waeren, die uns taeglich mit ihrer Malaria-Fratze auf der Toilette und der Dusche begruessten. Mit anderen Worten: Wir mussten da raus! Nun wohnen wir bei einem germanophilen Ghanaen, mit dem wir die Entwicklungschancen Afrikas diskutieren, wie gut man hier doch schnelle Geschaefte machen kann da das Land unterentwickelt ist (er importiert gebrauchte Kuehlschraenke aus Eurpa und macht gute 100% damit) und wieso Homosexuelle bestraft und verknackt werden sollten. Er hat lange Zeit in Holland gelebt, auch einen Job in Hamburg hat er gehabt und er weiss warum Afrika heute immer noch so schlecht da steht....und zwar aufgrund des Bildes, welches wir Europaer von Afrika im Kopf haben. Wir kommen im Ganzen sehr gut mit ihm aus, insbesondere weil der Rest der Familie super nett ist und wir fuer das Zimmer nichts bezahlen muessen. An die Grosskueche, welche an unser Fenster angrenzt und mit Babygebruell und lautstarken Diskussion morgens um 03.00 Uhr in Gang gesetzt wird, haben wir uns mittlerweile auch schon fast gewoehnt. Aber hatte ich eigentlich schon erwaehnt, dass das Zimmer umsonst ist.....????

Ansonsten haben wir die Zeit damit verbracht die diversen Communities zu besuchen, uns die Probleme anzuhoeren und uns hier in dem kleinen Buero zu Recht zu finden. Diverse europaeische Arbeitsmethoden haben wir auch so gleich implementiert, so ist z.B. die Wand in einem der Bueros mit Plakaten ueber unseren „Action Plan“, „Doku-Ideen“, „Time-Schedule“ etc. voll tapeziert.
Wenn wir also nicht in den Communities oder auf WACAM Veranstaltungen stecken, dann versuchen Vivian und ich unsere Projektideen voran zu treiben. Das heisst in erster Linie zu versuchen, ansatzweise die Probleme und Zusammenhaenge hier zu verstehen (was auf Grund komplizierter Verstrickungen und einiger Kommunikationsprobleme nicht immer ganz einfach ist), Moeglichkeiten auszuloten und Informationen zu sammeln.
Wir werden versuchen in den naechsten 2-3 Wochen unsere Dokumentation zu drehen und dafuer Anfang naechster Woche eine Community besuchen.

Abseits von der ganzen „Arbeit“ waren wir am Wochenende in Cape Coast, wo ein riesiger Karneval statt fand. Es waren tausende von Menschen auf den Strassen die getanzt und gefeiert haben und dicke, mit Gold behaengte Chiefs haben sich feiern und bewirten lassen. Mittendrin tanzten ausgelassen ein paar deutsche und polnische ASA Studenten, die von dem Treiben fasziniert duch die Strassen taummelten.
Auf dem Rueckweg nach Tarkwa haben wir noch einen kurzen Stopp in El Mina eingelegt und eines der riesigen Castles besucht, welches den Hollaendern und Britten als Gefaengniss zur Verschiffung von Sklaven nach Uebersee im 19. Jahrhundert gedient hat. Ein monstroese Anlage.... Bilder folgen!

So viel von mir aus Ghana. Ich hoffe es geht Euch allen gut? Lasst was von Euch hoeren, ich freu mich ueber jede Mail und jeden Anruf.

Sebastian

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