Wednesday, November 01, 2006

Abschliessende Worte

Meine Zeit in Ghana geht nun langsam dem Ende entgegen. Ich habe das Gefühl wenn ich noch einen Monat ran hängen könnte, dann hätte ich die Chance noch viel mehr zu entdecken, doch das selbe Gefühl begleitet mich wenn ich noch ein ganzes Jahr verlängern würde. Wir haben zusammen, Vivian und ich, unglaublich viel erfahren, entdeckt, erforscht, hinterfragt und gefilmt, so dass ich mit einem Gefühl aufhören kann.
Was bei mir rückblickend hängen bleibt, sind auf jeden Fall die unglaublichen Erfahrungen die ich hier machen durfte. Die gänzlich andere Kultur, die Mentalitäten und Arbeitsweisen der Menschen hier vor Ort, die Freundlichkeit und Herzlichkeit die uns zu Teil wurde, aber auch die persönlichen Erfahrungen die nicht minder ins Gewicht fallen.

Ich habe im Hinblick auf meine Zeit nach dem Studium eine Menge erfahren. Der Beruf der Entwiclungszusammenarbeit hat mich seid längerem gereizt, doch um festzustellen ob ich mir das wirklich vorstellen kann, war einer meiner Gründe für diese Reise. Ich habe für mich erfahren, dass ein Leben in einem Land wie Ghana eine sehr bereichernde Erfahrung ist, von der man vermutlich sein Leben lang zehren wird, doch auf der anderen Seite habe ich wieder einmal feststellen müssen wie sehr ich doch mit Europa, mit Deutschland und unserer Kultur verbunden bin. Ich bin kein Afrikaner und ich werde dies auch nie sein. Aufgewachsen „im Herzen von Europa“, um Deutschlands Selbstdarstellung hier im Fernsehen einmal zu zitieren, freue ich mich wieder zurück zu kommen, auf meine Freunde und auf die vielen kulturellen und kulinarischen Dinge die mich erwarten. Ich würde jedoch jederzeit nach Ghana und generell nach Afrika zurück kehren, aber nicht für immer, sondern immer nur für eine begrenzte Zeit. Ich kann mir vorstellen den einen oder anderen Kontakt hier unten zu pflegen und auch beruflich den afrikanischen Kontinent nicht zu meiden, doch alles in einem zeitlichen Rahmen.

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meinem „Tandempartner“ Vivian bedanken! Wir waren sicherlich das aussergewöhnlichste GLEN-Tandem dieses Jahres. Nicht nur weil wir das einzige Deutsch-Deutsche-Tandem sind, sonder vielmehr aufgrund unserer unglaublich guten Zusammenarbeit. Vielen Dank ich habe die Zeit mit Dir wirklich genossen!

Wir sind am letzten Freitag zusammen nach Accra in die Hauptstadt gefahren, um die letzten Szenen unseres Filmes abzudrehen. Das Ende unseres Projektes stellt dann eine Präsentation vor der Deutschen Botschaft und der GTZ dar. Beide Institutionen waren an unseren Erfahrungen und Eindrüclen interessiert und so haben wir die Chance genutzt die Situation aus unserer Perspektive heraus zu beschreiben. Ich hatte das Gefühl wir waren dabei sehr erfolgreich und die Damen und Herren kamen dadurch einmal in den Genuss eines anderen Bildes, als das sie sonst von dem Staat oder den Minenfirmen erhalten.

Für Vivian ging es dann heute wieder zurück nach Tarkwa, für einen weiteren Monat. Ich werde noch ein wenig reisen, mir das Land anschauen, den Abschluss mit Vivian und ein paar anderen Freunden für ein paar Tage in der Green Turtle Lodge feiern und dann wieder zurück nach Deutschland fliegen.

Wenn ich die Zeit und ein Internetcafe finde, werde ich von meinen letzten Tagen im Land noch einmal berichten. Ansonsten bedanke ich mich bei allen die ihren Weg auf meine Seite gefunden haben und hoffe das ihr die eine oder andere Erfahrung mit mir teilen konntet.

Vielen Dank für Euren langen Atem und die vielen Zuschriften

Euer Sebastian

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